Wild beobachten in Ede

Wie kann man in Ede am besten Wild beobachten? Buchen Sie beim Naturzentrum Veluwe ein Wildbeobachtungsausflug und nehmen Sie teil an einer Gruppenexkursion mit dem Förster. Sie fahren dabei zuerst gemeinsam mit dem Fahrrad bis zum Wald. Anschließend geht es zu Fuß weiter in das Wildruhegebiet. Der Förster begleitet Sie zur Wildkanzel. Hier haben Sie eine atemberaubende Aussicht über Felder und Wälder. Die Chance ist groß, dass Sie von dort aus einem Hirschrudel beim Äsen zusehen können oder eine Bache mit munter umherspringenden Frischlingen beobachten können.

Sie möchten Wild beobachten? In Ede gar kein Problem!

Wenn Sie an einer organisierten Wildexkursion teilnehmen, ist die Chance groß, dass Sie Edelhirschen, Rehen und Wildschweinen Auge in Auge gegenüberstehen. Obwohl dies natürlich vorab nicht garantiert werden kann, ist die Chance, dass Sie Wild begegnen sehr groß, denn der Förster weiß genau, wo sich das Wild vorzugsweise aufhält. 

Die Wildkanzelführung

Bei der Wildkanzelführung fahren wir als Gruppe am frühen Abend mit dem Fahrrad in das Wildruhegebiet. Dieses Gebiet darf übrigens nur im Rahmen begleiteter Exkursionen betreten werden. Nach dem Abstellen der Fahrräder geht es zu Fuß weiter zur Wildkanzel. Bereits nach ein paar Minuten können wir ein paar Frischlinge (junge Wildschweine) ins Visier bekommen, die in aller Ruhe am Wegesrand scharren. Viel Zeit zum Beobachten haben wir aber leider nicht, denn der Förster weist eindringlich darauf hin, dass eine Bache, die ihre Frischlinge verteidigt, angreifen und somit sehr gefährlich sein kann. Wir gehen weiter und können zwischen den Bäumen hindurch auf dem Feld dahinter tatsächlich zahllose Hirsche und Wildschweine sehen. 

 

„Psssst...Sie können uns bereits aus großer Entfernung hören!“

An den erhobenen Köpfen der Tiere können wir erkennen, dass sie uns bereits bemerkt haben. Der Förster Marc erzählt uns, dass diese Tiere immer besonders auf der Hut sind. Man muss wirklich sehr still sein, denn die Tiere können uns bereits aus einer Entfernung von 200 bis 300 Metern hören. Man sollte bei einer Wildexkursion auch passende Kleidung tragen, also keine helle Kleidung und keine auffälligen Farben. Vorsichtig und fast schleichend führt uns der Förster tiefer in den Wald hinein. Bis wir bei der Wildkanzel ankommen. Ein hübsches Holzgebäude mit einer großen Glaswand, die eine phänomenale Aussicht über ein riesiges Feld bietet. Jetzt soll‘s also passieren. Wir nehmen Platz auf den Bänken und warten... 

Die Wildkanzel

Die Wildkanzel De Hindekamp befindet sich ungefähr 2 Kilometer vom Naturzentrum entfernt. Diese überdachte Kanzel bietet Platz an mehr als 40 Personen und ist auch für Rollstuhlfahrer zugänglich. Vom Waldrand aus führt ein „Flüsterpfad“ zum Eingang der Kanzel.
In der Kanzel sind Sitzgelegenheiten vorhanden. Von der Kanzel aus hat man eine traumhafte Aussicht über Feld und Flur. Der Förster erteilt interessante Informationen über dieses besondere Gebiet und seine Bewohner.  

 

Bambis & Pyjma-Schweinchen

Unsere Geduld wird heute Abend nicht lange auf die Probe gestellt. Links vor uns steht ein großes Rudel Kahlwild; Mutterhirsche mit ein- und zweijährigen Hirschkälbern (den sogenannten Bambis). Die zwei Hirschkühe, die an der Spitze des Rudels stehen, halten Wache und scheinen unsere Anwesenheit hinter dem Glas bereits bemerkt zu haben. Die anderen Tiere bleiben ruhig liegen oder äsen in aller Ruhe weiter. Ein kleines Stückchen weiter, hinten auf dem Feld, kommt eine Rotte Muttersäue mit Frischlingen (die wegen ihres gestreiften Fells hier auch liebevoll Pyjamaschweinchen genannt werden) herangetrabt. Eifrig scharren sie auf der rechten Seite des Feldes herum. Im Hintergrund überquert ein Keiler das Feld. Eine auffällige Erscheinung und viel plumper als die Bachen, die sich in unserer Nähe befinden.

Wussten Sie eigentlich schon...

Wissenswerte Tatsachen vom Förster über Wild:

  • Eine Sau (ein weibliches Wildschwein) ist 3 Monate, 3 Wochen und 3 Tage trächtig.
  • In einem Jahr kann eine Sau 7 bis 11 Frischlinge werfen. Dies geschieht in 2 bis 3 Würfen.
  • Tipp: Das Blickfeld eines Wildschweins ist nur nach vorne gerichtet. Treten Sie also, falls Sie angegriffen werden sollten, einen großen Schritt zur Seite.
  • Eine Hirschkuh ist 236 Tage trächtig.
  • Das Hirschkalb ist die ersten 10 Tagen vollständig geruchlos und deshalb von Feinden nicht aufzuspüren. 
  • Eine Gruppe „Kahlwild“ besteht aus Müttern, Tanten, Kälbern des Vorjahres und desselben Jahres („die Bambis).
  • Ein Geweih mit 4 Enden an zwei Geweihstangen wird als „Achtender“ bezeichnet.
  • Je mehr Enden ein Geweih hat, desto nahrungsreicher der Lebensraum der Tiere ist.

Der Wolf auf der Veluwe

Der Förster erzählt begeistert weiter: über Geweihe, die Gruppenbildung, die Lebensgewohnheiten der Tiere und die Umgebung. Auch geht der Förster kurz auf die Anwesenheit des Wolfes auf der Veluwe ein. Seine leidenschaftliche Begeisterung für den Wolf hat einen guten Grund... Ein paar Tage später steht in der Zeitung, dass in der Umgebung von Ede ein Wolf auf der Veluwe gesehen wurde. Bei dieser Exkursion werden wir ihn aber wahrscheinlich nicht zu sehen bekommen. 

Nach einer Stunde verlassen wir die Wildkanzel wieder. Der Förster teilt uns zum Abschluss noch mit, dass wir mit dem sich uns gebotenen Schauspiel an diesem Abend absolut zufrieden sein können. 

Tipps für die Wildbeobachtung

  1. Seien Sie nicht in größeren Gruppen unterwegs und bewegen Sie sich möglichst wenig.
  2. Tragen Sie Kleidung in natürlichen Farben, in einem Waldgebiet zum Beispiel grün, schwarz und braun.
  3. Benutzen Sie kein Parfum oder ein parfümiertes Deodorant. Tiere können dies bereits aus großer Entfernung riechen und Abstand halten.
  4. Achten Sie auf die Windrichtung. Wenn der Wind von vorne kommt, riechen die Tiere die Anwesenheit von Menschen nicht. 
  5. Füttern Sie die Tiere nicht. Durch das Füttern verlieren die Tiere ihre natürliche Scheu.
  6. Ein Fernglas oder Feldstecher erleichtert die Wildbeobachtung. Achten Sie aber auf, dass die Sonne nicht von den Linsen des Fernglases reflektiert wird.
  7. Tragen Sie eine Kopfbedeckung, zum Beispiel einen Hut oder eine Schirmmütze.
  8. Achten Sie auf die Regeln und die Informationsschilder, wenn Sie sich in einer Wildbeobachtungsstelle und in einem Wildruhegebiete aufhalten.

De Hindekamp in Ede

Das Naturzentrum Veluwe befindet sich in einem hübschen und vielseitigen Gebiet: am Rande der Eder Heide in der Landwirtschaftsenklave „De Hindekamp“. Die abwechslungsreiche Landschaft besteht aus Heideflächen, Wäldern, Tümpeln und Teichen und sorgt für eine reiche Flora und Fauna. De Hindekamp ist ein einzigartiger Ort und die einzige Stelle in den Niederlanden, an der Edelhirsche aus so nächster Nähe beobachtet werden können und man so viel über diese Tiere erfahren kann.